In den Häusern der Flamarium Saalkreis GmbH & Co.KG werden seit den Weihnachtsfeiertagen circa 40 Prozent mehr Sterbefälle als im letzten Jahr um diese Zeit eingeäschert. Dieser Anstieg ist zum Teil auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.
Ca. 30 Prozent der Verstorbenen, die ins Krematorium in Halle oder in Osmünde gebracht werden, sind an, mit oder mit Verdacht auf Corona gestorben.
Ein weiterer Grund der erhöhten Einäscherungszahlen im Flamarium ist die Kollegenhilfe für andere Krematorien, die auf Grund defekter Öfen und einer temporären Überbelastung nötig war.
Die Mitarbeiter des Krematoriums arbeiten derzeit rund um die Uhr an sechs Tagen in der Woche, um die Sterbefälle zeitnah einzuäschern und die Bestattung zu ermöglichen. Im Durchschnitt erfolgt die Einäscherung im Moment innerhalb von sechs Tagen und damit innerhalb der Fristen des Bestattungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt.
„Wir haben viel zu tun, was nicht neu ist für diese Jahreszeit. In diesem Jahr kommt allerdings alles, was sich sonst auf eine Weihnachts- und eine Grippewelle aufteilte, auf einmal. Das fordert uns heraus, aber inzwischen sind unsere Prozesse so gut optimiert und unsere Mitarbeiter auf die Situation vorbereitet, dass wir unsere Arbeit pietätvoll erledigen können.“ sagt Michael Kriebel, Geschäftsführer des Krematoriums.
Sein Kollege Frank Pasic, ebenfalls Geschäftsführer, ergänzt: „Trotz der Umstände ist uns die Würde der Verstorbenen sehr wichtig. Neben den zeitnahen Einäscherungen führen wir im Rahmen der aktuellen Bestimmungen Beisetzungen in unserem Friedgarten durch und suchen Wege, um den Angehörigen, einen guten Abschied zu ermöglichen. Denn auch in der Pandemie vergessen wir nicht, dass wir Teil des letzten Weges eines Menschen sind.“